Dienstag, 27. August 2013

Feels like coming home. oder: der Fluch der immer gleichen Gewohnheiten.

Ausblick aus meinem Fenster 1
Jaja, denn genau so fühlte es sich an, als ich nach einer Erasmusparty (mehr dazu unten) in meine neue Übergangs-WG kam (bis Ende September...).
Ein richtiges Nachhausekommen, was bestärkt wurde, als mir - nachdem ich verschämt meinen herumliegenden Kram wegräumen wollte - gesagt wurde, das wär doch okay, das wär doch jetzt mein Zuhause.
Ausblick auf meinem Fenster 2
Ein paar Worte zu diesem wunderbaren Ort: die Mitbewohner sind J.* (männlich) und C.* (weiblich). eigentlich gehört auch noch eine N.* (weiblich) dazu aber die ist grad in Urlaub und kommt wieder, wenn C.* in Urlaub geht (weswegen ich ein Zimmer habe :)) zu Besuch ist außerdem ...(Namen vergessen), die für unbestimmte Zeit auf der Couch haust :) Alles Franzosen, die wirklich sehr verständnisvoll und mitfühlend sind, wenn ich um 8 Uhr abends totmüde bin vom versuchen-zu-verstehen: "Aaaaah.. fatigue..? Ouuuuuui, c'est normal! Le francais.... Ouuuiii c'est difficile....." :D Gelegentlich erklären sie mir Sachverhalte auch auf Englisch aber im Großen und Ganzen hätte mir für das Sprache erlernen nix besseres passieren können. Außerdem sind sie unglaublich herzlich, die Wohnung ist wunderschön und wir haben schon jetzt sehr interessante Gespräche (die ich durchaus ein bisschen verstehe). Die Frauenrolle in verschiedenen Kulturen war schon Thema. Und warum es eigentlich nötig ist, eine Sprache zu erschweren mit maskulinen und femininen Artikeln. Jedenfalls wird viel gelacht, geraucht und Schoki gegessen - und, um das Klischee zu erfüllen: Käse und Wein gibts auch en masse.
Fazit: Endlich kein smaltalk mehr, ich bin angekommen!

Smaltalkt en masse gibt's dafür bei den Erasmüslern. Ich glaube, ich bin nicht so der Erasmusmensch. Zumindest nicht der Erasmusparty Mensch... Da hat man nämlich einen Raum voller Leute, es gibt Bier für 1 €, weshalb 90% der Leute nach 2 Minuten nicht mehr vernünftig stehen können (ja, ich feiere hin und wieder auch gern aber besoffen werden um jeden Preis war nun mal mit 16. Und am Skandalöswochenende aber das ist eine andere Geschichte.) und alle wollen mit dir den selben Scheiß besprechen: Wo kommst du her, was studierst du, wie lange bist du schon da und ooooh, hab ich schon nach deinem Namen gefragt? 
Ich muss gestehen - man bedenke, ich werde sie vermutlich eh nie wieder sehen oder eben auf besagten Erasmuspartys - ich verstehe den Sinn nicht ganz, sich alles voneinander zu erzählen, wenn man eh nciht vor hat, sich wieder zu sehen.. Aber gut, ein paar nette waren auch dabei und überhaupt kenn ich ja schon seit 2 Tagen ein paar Leute, was mir auch gleich ein Jobangebot einbrachte.
Und das war so: Nach einem regnerischen Samstag voller Einsamkeit, an dem ich tatsächlich ein wenig Heimweh hatte (das ist untertrieben, ich hab schon nach Flügen geguckt) durchforstete ich Facebook nach Erasmusgruppen und wurde fündig. Nach einigem hin und herschreiben beschlossen ein Mädchen und ich, uns zu treffen und ich postete dieses Treffen einfach mal in die Gruppe (kann ja sein, dass andere auch allein sind). Andere WAREN auch einsam und mein Postfach quoll innerhalb kürzester Zeit über.
Lange Rede kurzer Sinn: Wir trafen uns, hatten einen wunderbaren Abend, an dem man einfach mal wieder quatschen konnte (und das auch verstand). Andere haben eben die gleichen Sorgen und sich auszutauschen macht wirklich Sinn (ich würde es nur lieber in Ruhe am Quai bei einem Kaffee tun als bei 1€ Bier und überlauter Musik, die es einem auch ohne Sprachbarriere schon schwer macht, sein Gegenüber zu verstehen.) Jedenfalls zurück zur Erasmusparty: JEDER kannte mich: "OOOOOOOOH are YOUUU Leonie? With the post? Yeah cool, I wanted to come but I had a meeting or whatever blaaaaa" so ging das 30 mal, bis der Veranstalter der Party zu mir kam und fragte, ob ich nicht Lust hätte, beim Organisationsteam mitzuhelfen und die Erasmusparties zu organisieren - aufgrund des Postes fand er, ich wäre geeignet.
Ich denke mal es ist for free und ich bin nicht sicher ob ich ErasmusPARTIES organisieren möchte aber ein bisschen grinsen musste ich schon: immer das Selbe mit der Leonie.

unsere Küche :)
Nachtrag: "ich bin wirklich zu Hause", schoss es mir durch den Kopf, als ich gerade in die Küche kam, um zu fragen, wo der nächste Supermarkt sei, damit ich mir Frühstück holen könnte und empfangen wurde mit lauter Musik, frischem Kaffee und der Frage, ob ich auch ein Spiegelei wolle. Ach ich will hier nie mehr weg.


Mein Uniweg: einmal über die Rhône, schon da. Plus: Joggingstrecke :) 









*habe beschlossen, keine Namen mehr auszuschreiben. Datenschutzbla und so.

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