Mittwoch, 30. Oktober 2013

Wohnste noch oder lebste schon?

Um den Besuch (bzw. den kassenbon) jenes Ladens, dem dieser Slogan gehört möglichst gering ausfällt, wurden alle Möbel in halsbrecherischen Aktionen selbst besorgt und gebaut.
Schon mal mit Tisch und Regal Metro gefahren? Oder mit Europaletten Fahrrad? Lange Rede kurzer Sinn, dank tatkräftigster (!!) Unterstützung von wunderbarsten Menschen (!!!) sieht mein Zimmer inzwischen tatsächlich nach Zimmer aus und es lässt sich ganz gut dort wohnen.
Besser zu verstehen in Bildern glaub ich.. ;)


How to built a bed
 
Regaltransport

Tischtransport






   Danke an die großartigen Helfer :)









Jedenfalls lebe ich inzwischen eher, als dass ich nur wohne. Die Uni hat den Alltag mitgebracht, gelegentlich ertappt man sich dabei, wie man auf Französisch flucht, wenn man sich den kleinen Zeh stößt und es schleichen sich kleinere und größere Gewohnheiten und Regelmäßigkeiten ein: Der Chicken Tuesday an dem es die weltbesten Chickenwings gibt, die Cocktail Happy Hour im Ayer's, das Brunchen mit dem Coloc Di und Do zwischen Sport- und Unikurse, die allabendliche Kuscheleinheit mit meiner Katze usw.

Um ehrlich zu sein: so anders ist das Leben hier gar nicht mehr. Ein wenig aufregender vielleicht, weil man mehr unternimmt (was vermutlich daran liegt, dass stänig Menschen um einen sind, die tolle Ideen haben) aber im Grunde ist die Uni ziemlich ähnlich. Grade die Philokurse (da stört es keinen, wenn jmd zu spät kommt oder zwischendurch mal barfuß ist und die Anwesenheitslisten sind hier auch noch nicht so


ChickenTuesday
verbreitet... :D) aber auch die anderen Vorurteile, das französische Unisystem betreffend, vor allem, dass es grundlegend anders wäre, kann ich nicht wirklich bestätigen. Vorlesungen (CMs) mit min. einem schlafenden Studenten und 30 essenden, Seminare (TDs) mit kritzelnden Studenten und mindestens einem Student im 58. Semester, der immer die falschen und unnötigen Fragen stellt. ---------------djkdshhnv (entschuldigung, kleiner Beittrag meiner eifersüchtigen Katze, der Redefreiheit wegen wollt ich ihn nicht löschen.)

Alles in allem also.. Sehr Zuhause hier. Immernoch und immer mehr.

Einiges fehlt sicher: ihr. und das Dokan. Das fehlt tatsächlich ziemlich. Hier ist es nämlich nicht wirklich möglich mal Sport zu machen. Zumindest gibt es keinen Verein, der Karate, Tanz und Fitness vereint... In der Uni darf man 2 Kurse pro Woche belegen (pro: man kriegt Noten dafür und kann sich das aufs Studium anrechnen, contra: bloß 2???) Ich probiere mich also derzeit durch Karatevereine und suche irgendwas, was a) Qualität hat, b) bezahlbar ist c) nicht nur Karate anbietet sondern auch Fitness und vllt sogar Tanz und c) was jeden Tag ein Angebot hat, man will sich ja schließlich nicht auf Wochentage festlegen.
Inzwischen habe ich eingesehen, dass ich das nicht finden werde... Ich werde also meinen eigenen Fitnesskurs machen, sobald ein passender Raum gefunden ist und mich mit dem Tanz in der Uni zufrieden geben (wirklich gut aber ohne meine liebsten Tanzmädels eben nicht das Selbe...). Nur Karate, da probier ich mich weiterhin durch sämtliche Clubs.
Der eine Trainer kann viel erklären, ist aber selbst nicht fit genug, es mal vorzumachen, der andere Trainer ist megafit macht aber nur Kumite, der dritte macht nur (ich meine halt wirklich ausschließlich) Heian Shodan und der vierte macht zwar alle Katas durch, allerdings in einem Tempo und ohne Rücksicht auf Technik, Haltung oder sonst was. Was soll ich sagen, liebes Dokan, es gibt keine besseren als euch!
Dafür bin ich noch nie so hin und hergescheucht worden beim Kumite. Das Gute an Karate ist: man kann sich im Notfall selbst verteidigen. Das schlechte: nach einem guten Training kann man im Notfall nicht mal mehr die Arme heben. ;)
Kanku Dai und Tekki sitzen langsam, zwar nicht unbedingt formvollendet (hier achtet halt wirklich niemand auf Technik) aber immerhin der Ablauf und sogar die ersten Schritte im Sanchin Dachi wurden geübt, es geht also irgendwie doch vorran, die Feinarbeit hol ich dann bald mit euch nach ;)

Sport ist natürlich nicht das einzige, was man so vermisst. Gelegentlich fehlt mir auch das Gefühl, in einem Unikurs etwas beitragen zu können, eine deutsche Serie zu gucken oder einfach ihr Leutz da draußen. Aber wenn ich bedenke, dass ich schon fast 3 Monate hier bin... die Zeit vergeht ja viel zu schnell zum Vermissen.. Gell? ;)

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